Struther in Sonneberg früh geschlagen
Landesklasse Staffel 3, 3. Spieltag
1. FC Sonneberg 04 – SV 08 Thuringia Struth-Helmershof 3:0 (2:0)
Sonneberg – „Wir wollten Fußball spielen, die Sonneberger wollten gewinnen.“ Dieser nach Spielschluss von Thuringia-Präsident Marc Weisheit geprägte Satz beschreibt das Geschehen auf dem Nebenplatz des schmucken Sonneberger Stadions so schlüssig wie genial.
Tatsächlich lagen die spielerischen Vorteile beim Gast, der diese aber zu nichts Zählbarem zu nutzen wusste. Die Sonneberger indes gingen mit ihren beiden ersten und nahezu einzigen gefährlichen Angriffen in Hälfte eins 2:0 in Front. Sie sorgten so sehr früh nicht nur für eine Vorentscheidung, sondern konnten fortan in aller Ruhe und Gelassenheit ihr Konterspiel pflegen, wobei sie die Spielgestaltung im wesentlichen den Gästen überließen. Im typischen, jedoch bekannten, also durchaus verhinderbaren schnellen Sonneberger Umkehrspiel markierte ihr bester Akteur Marcel Winkler das 1:0 (3.). Tim Ehle ließ das 2:0 folgen (17.). Die Treffer glichen sich beide wie ein Ei dem anderen, und beide wurden durch indiskutables Abwehrverhalten der Gäste aus der Struth erst ermöglicht.
Noch aber gaben diese sich nicht geschlagen und spielten weiter munter nach vorn, wobei sich mit seinen Sturmläufen der flinke Vadim Ertel mehrfach auszeichnete. Auf sein Konto ging die erste Thuringia-Möglichkeit, doch Torwart Lukas Heß machte sich bei seinem gezielten Schuss lang und parierte spektakulär (8.). Ein bisschen Pech war auch im Spiel, als der noch abgefälschte Schuss von Thomas Keßler (13.) vom Pfosten und der Kopfball von Denny Chasseur (28.) von der Latte ins Feld zurücksprangen. Einen weiteren Schuss von Keßler hielt abermals der gute Sonneberger Torhüter (54.). Als Ertels allein auf diesen zustürmte, legte er sich den Ball einen Tick zu weit vor (67.).
Struth-Helmershof bemühte sich vor und nach der Pause optisch überlegen um den Anschlusstreffer, während die Sonneberger Konter immer mehr abflachten. Gefährlich wurde es bei ihnen eigentlich nur, wenn Winkler auf der Außenbahn anzog und nach innen flankte. Winkler war es auch, der mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 (78.) alles klar machte. Der fiel allerdings nach einer klaren Abseitsposition. Nicht nur in dieser Situation erwies sich das Schiedsrichtertrio mit Fehlentscheidungen hüben wie drüben als recht schwach. Den absoluten Fauxpas leistete sich Referee Wolfgang Gäbler aus Vieselbach, als er das klar absichtliche dunkelrote Foulspiel von Stephan Funke ohne Ball an Ertel in der 58. Minute glatt durchgehen ließ, obwohl er nur wenige Meter vom Tatort entfernt stand. Spielentscheidend war dies alles freilich nicht. Dem in der Schlussphase in den Angriff gerückten Maik Happich blieb die letzte Möglichkeit des insgesamt ein schwaches Niveau aufweisenden Spieles vorbehalten, als er mit seinen beiden Schüssen scheiterte (84.).
hrk
Die Statistik zum Spiel
Sonneberg: Heß – Kirchner, Ehle, Winkler (86. Horn), F. Dorst, Klaus, K. Dorst, Schreck, Zuleger (71. Lehneck), Kob, Funke
Struth-Helmershof: Anding – Fischer, Hofmann, Waap, Dötsch, Ertel, Keßler (68. Happich), Chasseur, Huhn, Mägdfessel, Kratsch (56. Fiedler)
Tore: 1:0 Winkler (3.), 2:0 Ehle (17.), 3:0 Winkler (78.)
Zuschauer: 130
Schiedsrichter: Gäbler (Vieselbach)