Kreisoberliga Rhön-Rennsteig, 15. Spieltag
SG FSV Schmalkalden – SV 08 Thuringia Struth-Helmershof 1:3 (0:2)
Schmalkalden – Gegen Spielschluss haderte das Schmalkalder Lager unwirsch mit dem Schiedsrichterkollektiv. Karten, gleich welcher Farbe, ersetzen jedoch nicht die Tore, die nach wie vor ein Spiel entscheiden. Die diesbezüglich eindeutigen Defizite waren letzten Endes für die Niederlage der einheimischen Städter verantwortlich. Ins Spiel gingen die Gäste aus der Struth ohne Wagner und Waap und vor allem erstmals ohne ihren Kapitän und spiritus rector Alexander Huhn (5. Gelbe Karte), während der zweite Spielgestalter der Thuringia, Denny Chasseur, am Donnerstag zuvor Vater eines Sohnes Alwin wurde und sich über lagerübergreifende Gratulationen freute. Einige wichtige Spieler hatten auch die Schmalkalder zu ersetzen.
Der Spielverlauf auf dem zugigen Kunstrasenplatz erinnerte recht stark an das Hinspiel im August in Struth-Helmershof, hatte dann allerdings einen anderen Ausgang als das seinerzeitige 2:2-Unentschieden. Nach nervösem Beginn fanden zuerst die Platzbesitzer zu geordneten Spielzügen. Bereits in der siebten Minute hätten sie in Führung gehen können. Torwart Philipp Anding entschärfte jedoch den Kopfball von Andy Nummer-Wolf aus Nahdistanz (7.). Die Struther setzten dem erste Fernschüsse durch Martin Flache (10.) und Rene Kratsch (12.) entgegen. In der Folge sorgten immer wieder weite Flanken in den Sechzehner für Gefahr im Struther Strafraum, wo namentlich Maik Happich immer wieder abräumte. Während den Schmalkaldern beim konsequenten Pressing der Struther allmählich die Puste ausging, gab es etwa ab der 20. Minute bis zur Halbzeitpause eine Druckphase der Gäste. Sie tasteten sich immer zwingender an das Schmalkalder Tor heran und durften noch vor dem Seitenwechsel zweimal kurz hintereinander jubeln. Flache bekam in aussichtsreicher Position den Ball zugespielt, sah mit viel Übersicht den noch besser postierten Florian Reich und legte selbstlos auf diesen ab. Der donnerte den Ball zu seinem ersten Saisontor unter die Querlatte zum 0:1 (43.). Eine Minute später wurde David Rothamel nach seiner einsatzstarken Balleroberung im Mittelfeld gefoult. Den Freistoß von Chasseur verlängerte Toni Kühn auf Reich, der direkt und unhaltbar zum 0:2 abzog (44.).
Nicht wiederzuerkennen gegenüber ihres laschen Auftritts vor der Pause waren die Schmalkalder nach dem Seitenwechsel. Trainer Thomas Offerle hatte in der Kabine offenbar die richtigen Worte gefunden. Sie drängten die Struther in deren Hälfte und brannten ein Offensivfeuerwerk ab, in dessen Verlauf Nummer-Wolf ganz vorn immer wieder im Brennpunkt stand. Bei der Rettungstat gegen ihn (60.) sahen die Schmalkalder ein Foul und forderten vehement einen Strafstoß. Den gab es nicht, dafür eine Minute später den Anschlusstreffer zum 1:2. Den Schuss von Sebastian Dötsch lenkte Anding an die Latte, gegen den Nachschuss von Nummer-Wolf war er machtlos (61.). Der Ausgleich schien trotz nachlassender Intensität der Schmalkalder Angriffe nur eine Frage der Zeit, da passte Reich bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Gäste auf Rothamel. Der nahm den Ball 18 Meter vor dem Tor halblinks volley und jagte ihn ins obere lange Eck zum 1:3 (76.). Dieses Supertor war die Entscheidung im Spiel. Die Schmalkalder mühten sich danach zwar weiterhin, brachten aber nichts Entscheidendes mehr zuwege.
hrk
Die Statistik zum Spiel
Schmalkalden: König – M. Kaufmann, Fischer, Seruneit (80. Jung), Ertels, Müller (48. Eick), Nummer-Wolf, Dötsch, Wirsig, Stengel (80. Engel), N. Kaufmann
Struth-Helmershof: Anding – Danz, Czerjak, Reich, Flache, Kühn (88. Kirchner), Rothamel, Dellit, Chasseur, Happich, Kratsch
Tore: 0:1, 0:2 Reich (43., 44.), 1:2 Nummer-Wolf (61.), 1:3 Rothamel (76.)
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: Specht (Tiefenort)