Kreisoberliga Rhön-Rennsteig, 17. Spieltag
SV 08 Thuringia Struth-Helmershof – SV Trusetal 1:3 (0:2)
Seligenthal – Trusetal bleibt nach dem dritten Frühlings-Dreier hintereinander in der Erfolgsspur. Und zum Schluss war man sich einig, dass der Trusetaler Sieg verdient war. Verdient deshalb, weil die Gäste nach der Gelb-Roten Karte für Robin Kümpel (20.) lange 70 Minuten mit zehn Mann auskommen mussten und den Ausfall kompensierten; und weil sie in der zweiten Halbzeit dem 3:0 näher waren, als die Gastgeber dem Anschlusstreffer. Das Attribut Spitzenspiel verdiente die vor der würdigen Kulisse von 240 Fußballfreunden ausgetragene Begegnung nicht unbedingt wegen spielerischer Finessen, wohl aber wegen des bedingungslosen Kampfes und der Dramatik über die gesamten 95 Minuten hinweg.
Ihren frühen 1:0-Vorsprung verteidigten die Männer aus dem Gehege aufopferungsvoll. Er war nicht alltäglich zustande gekommen, weil eine von Andy Schmidt von rechts flach in den Strafraum geschlagene Ecke Freund und Gegner verfehlte und der Ball schließlich am langen Pfosten über die Linie trudelte (5.). Diese Ecke sollte sich als Killer für die Einheimischen erweisen. Sie liefen dem Treffer mit viel Aufwand, aber nicht unbedingt mit Geschick hinterher, während die Gäste sich zunächst auf das Halten des wertvollen Vorsprunges beschränkten und konzentrierten. Vielversprechende Möglichkeiten für Tore sprangen gegen die gewohnt souveräne Trusetaler Abwehr bei dem ständigen Anrennen der Thuringia selten heraus. Diese waren nach einem feinen Angriff über Denny Chasseur und Rene Kratsch der Abschluss von Danny Marr, der das Ziel knapp verfehlte (15.), und der Pfostenschuss von Florian Reich (26.).
Nach Wiederanpfiff schien sich das ständige Anrennen der Gastgeber fortzusetzen. Marr schoss den Ball flach vors Tor, wo Martin Flache einen Tick zu spät kam (52.). Wenig später wurden die Struth-Helmershofer in ihren Bemühungen kalt getroffen. Mike Happich verursachte einen Foulelfmeter. Torwart Philipp Anding kam zwar an den von Brian Peter geschossenen Ball heran, aber nicht so entscheidend, dass er ihm den Weg ins Tor zum 0:2 hätte verwehren können (55.). Danach verdienten die Gäste sich den Vorsprung, weil sie konsequent nachsetzten und bei Gelegenheiten für Torsten Häfner per Flugkopfball (62.), Andy Schmidt (64., 66.) und Brian Peter, der im Eins-gegen-Eins an Anding scheiterte (69.), dem 3:0 recht nahe waren.
In der letzten Viertelstunde berannten die Struth-Helmershofer mit Elan und Leidenschaft und mit Maus und Mann das Gästetor. Manuel Winne wurde beim Abschluss im letzten Moment gestört (74.), Reich traf aus dem Gewühl vor dem Tor das Außennetz (75.). Als Marr frei gespielt und durch war, zog der aufmerksame wie fehlerlose Torwart Florian Lesser die Notbremse. Chasseur verkürzte per sicher verwandeltem Foulelfmeter auf 1:2 (77.). Weiter ging es mit dem Anrennen der Einheimischen. Einen Freistoß von Chasseur parierte Lesser großartig (84.). Auf der Gegenseite fand beim Konter der eingewechselte Silvio Jung in Philipp Anding seinen Meister (87.). Michael Mattig gelang die Entscheidung nicht (90.), wohl aber Jung in der Nachspielzeit. Nach einem von Anding parierten Freistoß schaltete er am schnellsten und schob den Ball zum 3:1 aus Gästesicht ins Netz (90.+2). Gerade in den Drangperioden der Struther schlugen die Trusetaler zweimal eiskalt zu. Wenn das nicht meisterlich ist …
hrk
Die Statistik zum Spiel
Struth-Helmershof: Anding; Hilpert, König, Reich, Flache (64. St. Wagner), Marr, Jakobi, Chasseur, Happich (61. Jung), Winne, Kratsch
Trusetal: Lesser; F. Wolf, Hopf, R. Kümpel (20.Gelb/Rot), N. Kümpel, Ullrich, Bischoff (90.+3 Wichert), Peter (50. Mattig), Schmidt, Messerschmidt, Häfner (70. Jung)
Tore: 0:1 Schmidt (5.), 0:2 Peter (55./Foulelfmeter), 1:2 Chasseur (77./Foulelfmeter), 1:3 Jung (90.+2)
Zuschauer: 240
Schiedsrichter: Riedel (Zella-Mehlis)